Ein Beitrag eins Kurpfälzer, der ganz gut beschreibt, wie es uns „Narren“ im Moment so geht.
Tag „715“ in der Corona Pandemie samt Nachfolger.
Morsche Ihr Lieben !
„Da müssen wir jetzt durch“, sprach der Spatz und flog in den Ventilator ! Nein liebe Freunde, mir ist nicht nach Spaß, aber mir tun alle fleißigen und engagierten Närrinnen und Narren unendlich leid und so möchte ich beweisen, dass bei mir, dem Schwarzmaler, quasi dem Lauterbach der Narren, auch noch ein bissl Resthumor übrig geblieben ist.
Aber es ist, und so geht es sicher nicht nur mir, ein verdammtes Verwirrspiel der Gedanken, die zwischen Narrenpflicht und persönlicher Betroffenheit wechseln. Aus dieser Not heraus ist heute Morgen dieses Gedicht entstanden. Glaubt mir, ich bin in Gedanken im Moment bei Euch Allen !
Hier mein Gedicht:
Wirr kreisen Fasnachtsgedanken
Ein Alptraum schüttelt grad den Narren,
wirres Zeug durchkreist sein Hirn,
wer zieht denn noch den Fasnachtskarren,
es glüht der Kopf, samt allem drin.
Zunächst wars ihm um die Gefahren,
wer wen ansteckt und warum,
dann war er grad mit sich im Klaren,
mach leise Fasnacht wegem Publikum.
Er denkt an wertvolle Mitstreiter,
an Freunde, Kinder, seine Welt,
wenn man sich ansteckt, geht´s nicht leider,
und nebenbei, es fehlt das Geld.
Er tröst sich mit modernen Medien,
dann mach ich Fasnacht im TV,
da kann ich Werbung mit erledigen,
und nächstes Jahr gibt´s dann ne Schau.
Inzwischen wird ganz sacht gelockert,
ein bissl was geht scheinbar immer,
bis im Fernsehn dann der Hamster blockert,
Russland passt die Ukraine nimmer.
Brutal geht man dort gleich zu Werke,
dem Narr wird schlecht vor Angst und Bang,
in den Dreck getreten, alle Werte,
der Narr nichts mehr verstehen kann.
Sein Herz es weint, sein Mut gebrochen,
mit so was kommt er nicht zurecht,
er ist unter die Deck gekrochen,
bei Spaß wird ihm höchstens noch schlecht.
Die Sender sofort reagieren,
bei solchen Bildern, brutalen Sachen,
sie tun den Narr jetzt ignorieren,
so kann man keine Fasnacht machen.
Trübe sind Fasnachtsgedanken,
nicht bunt gekleidet sondern schwarz,
so wird mancher zum Aschermittwoch wanken,
die kleinste Freude für die Katz.
Und die, die sich getraut ham wollen,
beschleicht ein ungutes Gefühl,
denn wenn beim Tanzen Tränen rollen,
verfehlt die Fasnacht grad ihr Ziel !
Copyright:
Rainer Holzhauser
Mannheim
26.02.2022